Deutsch-französischer Zukunftsdialog

© Dialogue d'avenir.

Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) und das Institut français des relations internationales (Ifri) haben im Jahr 2007 den »Deutsch-französischen Zukunftsdialog« zur Förderung junger Nachwuchsführungskräfte ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt des Projekts, das in Zusammenarbeit und mit Förderung der Robert Bosch Stiftung durchgeführt wird, steht der Aufbau eines deutsch-französischen Netzwerks aus Berufseinsteigern und Doktoranden, die einen besonderen Bezug zum Nachbarland haben.

Der Deutsch-französische Zukunftsdialog führt Nachwuchsführungskräfte aus Deutschland und Frankreich zusammen, die im Austausch mit Experten neue Lösungsansätze deutscher, französischer und europäischer Politik diskutieren.

Seit seiner Gründung im Jahr 2007 ist es dem Deutsch-Französischen Zukunftsdialog gelungen, mehr als 200 Nachwuchsführungskräfte zusammenzubringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich über die großen europäischen Herausforderungen auszutauschen. Das aus diesen Begegnungen entstandene Netzwerk ist einzigartig. Seine Mitglieder – selbstverständlich ebenso viele Frauen wie Männer – sind bestens mit dem Partnerland vertraut, haben dort gelebt, studiert oder gearbeitet und sprechen die jeweils andere Sprache fließend. Dieser gemeinsame Erfahrungshorizont der Teilnehmer:innen wird bereichert durch ihre unterschiedlichen beruflichen Hinter-gründe: Künftige Entscheidungsträger:innen aus Unternehmen, Journalist:innen, Künstler:innen und Diplomat:innen befassen sich gemeinsam mit europäischen Fragestellungen und lernen durch ihre unterschiedlichen Perspektiven auf Europa voneinander. Dabei ist der Zukunftsdialog keinen parteipolitischen Interessen unterworfen, sondern bietet Raum für Debatten, der sich durch seine Vielfalt an Meinungen und deren freien Ausdruck auszeichnet.

Der Deutsch-Französische Zukunftsdialog war nie Selbstzweck, sondern stand stets im Dienste der deutsch-französischen Verständigung und des europäischen Zusammenhalts. Jeder Jahrgang war für seine Teilnehmer:innen ein Ideenlabor, in dem sie ganz vielfältige Themen intensiv diskutierten – sowohl untereinander als auch mit zahlreichen Expert:innen und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen – und gemeinsam Analysen für ein größeres Publikum verfassten. Der Zukunftsdialog hatte dabei immer auch die europäischen Transformationsprozesse im Blick und hat sich mit diesen weiter-entwickelt: Zuerst durch die Einbeziehung des Mittelmeerraums nach den Aufständen des Arabischen Frühlings und später durch die Beteiligung eines dritten Partnerlandes aus dem Kreis der EU-Mitgliedsstaaten, zum Beispiel Italien im Jahr 2014, Polen 2017 oder Rumänien 2019. Angesichts des Aufschwungs populistischer und anti-demokratischer Kräfte ist der Zukunftsdialog in den vergangenen Jahren gezielt auf Bürger:innen zugegangen, die sich von den politischen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen fühlen, um ihre Erwartungen an Europa besser zu verstehen.

Weitere Informationen: https://dgap.org/de/forschung/publikationen/deutsch-franzoesischer-zukunftsdialog

Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik

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