DFMR: 60 Jahre Elyseé-Vertrag: die Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beim Deutsch-Französischen Ministerrat (23. Januar 2023)

Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat am 22. Januar am Deutsch-Französischen Ministerrat in Paris teilgenommen - unter Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Anlass war die Unterzeichnung des Élysée-Vertrags vor 60 Jahren. Am 22. Januar 1963 unterzeichneten Charles de Gaulle und Konrad Adenauer den Vertrag, der als Fundament für die deutsch-französische Freundschaft gilt. Das Jahr 2023 ist ein besonderes für die deutsch-französischen Beziehungen und die Zusammenarbeit: Am 5. Juli wird das 60-jährige Jubiläum des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) begangen.

Das Jubiläumsjahr stand auch im Mittelpunkt des Deutsch-Französischen Ministerrats: Neben einem Festakt an der Sorbonne fand in Zusammenarbeit mit dem DFJW ein Konzert eines deutsch-französischen Jugendorchesters im Panthéon statt, das Bundesfamilienministerin Lisa Paus zusammen mit dem französischen Jugendminister Pap Ndiaye mit einem Grußwort eröffnete.

Lisa Paus: "Die deutsch-französische Freundschaft ist ein Motor für die Zukunft Europas. Ich bin tief bewegt von den Feierlichkeiten und sehr glücklich, dass ich mit meinen französischen Kolleginnen und Kollegen in meinen Gesprächen heute die Fortführung unserer Initiativen und damit die Vertiefung unserer Zusammenarbeit vereinbaren konnte. Ganz besonders freue ich mich darüber, dass wir mit dem heute vorgestellten Nachwuchskräftenetzwerk und dem deutsch-französischen Jugendorchester neue Impulse für engagierte Jugendliche und junge Menschen setzen konnten, denn gerade die Jugend wird das Europa von morgen ausmachen."

Neues Programm "Generation Europa"

Im Rahmen des Deutsch-Französischen Ministerrats wurde auch der erste Jahrgang der "Generation Europa: Deutsch-Französische Nachwuchskräfte" in Paris vorgestellt. An dem neuen Programm, das vom DFJW verwaltet wird, nehmen 24 Nachwuchskräfte aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Kultur, Wissenschaft und Medien und ehrenamtlich Engagierte teil. Lisa Paus tauschte sich gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Staatspräsident Emmanuel Macron mit den Teilnehmenden dieses neuen deutsch-französischen Netzwerks aus.
Zusammenarbeit weiter stärken

Außerdem führte die Bundesfamilienministerin bilaterale Gespräche mit ihren französischen Amtskolleginnen und Amtskollegen: dem französischen Jugendminister Pap Ndiaye, der Gleichstellungsministerin Isabelle Lonvis-Rome sowie dem Minister für Solidarität, Autonomie und Menschen mit Behinderungen, Jean-Christophe Combe.

Mit dem französischen Jugendminister Pap Ndiaye wurde eine verstärkte Zusammenarbeit in der Jugendpolitik vereinbart, besonders im Rahmen des DFJW. Ein wichtiger Erfolg ist etwa, dass gemeinsam mit dem DFJW Möglichkeiten gefunden wurden, Teilnehmende am Deutsch-Französischen Freiwilligendienst in die Hilfe für Geflüchtete Menschen aus der Ukraine zu integrieren. Auch die weitere Unterstützung des Deutsch-Französischen Bürgerfonds wurde festgelegt. Dieses niedrigschwellige Förderinstrument für deutsch-französische Projekte und Städtepartnerschaften ist überaus erfolgreich - seit seiner Gründung im Jahr 2020 konnten bereits mehr als 1000 Projekte unterstützt werden. Die Prävention von Extremismus und insbesondere Rechtsextremismus bei Jugendlichen waren weitere Themen. Lisa Paus hat dabei auf die erfolgreichen Ansätze des Bundesprogramms "Demokratie leben" verwiesen, das vom Bundesfamilienministerium gefördert wird.

Bei einem kurzen Austausch mit der französischen Gleichstellungsministerin Isabelle Lonvis-Rome wurde besprochen, die Zusammenarbeit beim Schutz von Frauenrechten und der Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen zu stärken und weiterhin gemeinsam die Ratifizierung der Istanbul-Konvention des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt durch die EU voranzubringen. Damit Frauen und Mädchen frei von Gewalt leben können.

Beim Gespräch mit dem französischen Minister für Solidarität, Autonomie und Menschen mit Behinderungen Jean-Christophe Combe, stand die Stärkung des Zusammenhalts der Gesellschaft in Deutschland und Frankreich, aber auch in Europa im Fokus. Ein besonderes Anliegen ist, allen Kindern von Anfang an die gleichen Chancen zu gewähren - unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem sozialen Status.

Außerdem wurde mit den französischen Partnerministerien vereinbart, durch die Institutionalisierung des "Deutsch-Französischen Tages stärker zusammenzuarbeiten. Bei diesem Format handelt es sich um einen jährlichen Austausch auf Ebene der Ministerinnen und Minister zu den Themen Geschlechtergleichstellung, Familie und sozialer Zusammenhalt. Der Deutsch-Französische Tag findet seit 2019 abwechselnd in Berlin und Paris statt. Das nächste Treffen ist im Frühjahr in Paris geplant.

Weitere Aktualitäten
Druckversion