Adenauer-de-Gaulle-Preis für französische NGO « Une Terre Culturelle » (12. Dezember 2019)

Ins Ausland zu fahren und sich mit anderen jungen Menschen anzufreunden, das ist für Jugendliche aus sozial benachteiligten Haushalten nicht selbstverständlich. Die NGO „Une Terre Culturelle“ aus Marseille stellt sich dem erfolgreich entgegen. Seit knapp zwei Jahrzehnten organisiert sie mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks Programme für Jugendliche und junge Erwachsene mit einem besonderen Förderbedarf. Heute bekommt « Une Terre Culturelle » im Auswärtigen Amt dafür den Adenauer-de Gaulle Preis überreicht. Michael Roth sagte bei der Preisverleihung:

„Eigene Erfahrungen in der Welt zu machen ist die beste Immunisierung gegen Propaganda und Halbwahrheiten. Sie, « Une Terre Culturelle », verkörpern den Gegenentwurf. Sie stehen für das Weiten des Horizonts, für die Chancen und Möglichkeiten des vereinten Europa und seiner Werte.“

Die NGO sei angetrieben von dem Wunsch, Mut zu machen und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufzubauen. Konkret schickt « Une Terre Culturelle » Jugendliche aus Frankreich zu Projektpartnern in Deutschland: Diese reichen von Pfadfindern bis hin zu Sport-, Bildungs- und Kulturzentren. Außerdem entwickelt die NGO Fortbildungen zu interkulturellem Lernen für Menschen aus dem sozialpädagogischen und kulturellen Sektor.

Was ist der Adenauer-de-Gaulle-Preis?

Preise werfen Schlaglichter, spornen an und inspirieren. Der Adenauer-de-Gaulle-Preis wird heute 30 Jahre alt. Seit 1989 belohnt und fördert er den Beitrag der Bürgerinnen und Bürger für die deutsch-französische Partnerschaft. In der Praxis heißt das: Deutsche und französische Widerstandskämpfer und Versöhner, aber auch Künstler und Städte haben diese Auszeichnung schon erhalten. Unter den Preisträgern befinden sich zum Beispiel die beiden Schauspieler Daniel Brühl und Audrey Tautou sowie Anneliese Knoop-Graf und Hélène Viannay als Vertreter des deutschen bzw. französischen Widerstands. Auch die beiden einzigartigen bilateralen Vorhaben arte und Airbus wurden schon geehrt, genauso wie Helmut Schmidt und Giscard d’Estaing, bekamen den Preis. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und ehrt Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, die mit dem Élysée-Vertrag 1963 den Hauptimpuls für eine tiefe Freundschaft ehemaliger Feinde gaben.

Jungendaustausch ist Sinnbild für den Vertrag von Aachen

Die vielfachen Begegnungen junger Menschen aus Deutschland und Frankreich entspricht genau dem Geist des Vertrages von Aachen. Mit ihm wurde der Élysée-Vertrag erneuert und die deutsch-französische Freundschaft fit für die Zukunft gemacht. Ein zentrales Anliegen des Vertrages: Auf der regionalen und kommunalen Ebene sollen Bürger auf beiden Seiten der Grenze stärker voneinander profitieren, mehr bürgerschaftlicher Austausch und Zusammenarbeit soll konkrete und messbare Vorteile bringen. Für junge Auszubildende wird es neue Mobilitätsprogramme im Bereich der beruflichen Bildung geben. Auch sollen Deutsch und Französisch als Fremdsprache noch leichter erlernbar sein.

Mehr Informationen: Rede von Staatsminister Roth

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